Sardinischer Krieg 1859 Französisch mit Sardienien gegen Österreich

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Der Sardinische Krieg, auch Zweiter Italienischer Unabhängigkeitskrieg genannt, war einer der drei Italienischen Unabhängigkeitskriege. Er wurde 1859 zwischen dem Kaisertum Österreich und dem Königreich Sardinien und dessen Verbündeten Frankreich unter Napoléon III. geführt und eröffnete durch die Niederlage der Österreicher den Weg zur Einigung Italiens.

Der Aufmarsch der österreichischen Hauptarmee gegen Frankreich am Rhein zusammen mit Truppen des Deutschen Bundes unterblieb, weil Preußen und der Deutsche Bund nicht daran teilnehmen wollten. Damit wurde Norditalien der Hauptkriegsschauplatz.

Die österreichischen Truppen setzten sich auf einer langen Linie von Biella bis Pavia fest und blieben hier stehen. Statt sogleich auf Turin loszugehen, um die kleine sardische Armee zu schlagen, bevor die französische Armee heranmarschiert war oder sich gegen Novi zu wenden, um die einzige Straße zu sperren, auf welcher die Franzosen, mit Umgehung der Alpen, Hilfe bringen konnten, war Gyulay untätig. Währenddessen verstärkte Viktor Emanuel sein Heer durch die zahlreichen aus ganz Italien zuströmenden Freiwilligen und Napoleon III. traf mit seiner Armee auf dem Kriegsschauplatz ein.

Am 29. Mai griffen schließlich die Armeen Sardiniens und Frankreichs an. Nach Gefechten bei Palestro und Vinzaglio war der Weg für die Verbündeten nach Mailand frei. Feldmarschall Gyulay ließ daraufhin die Österreicher in Eilmärschen zurückgehen. Am 3. Juni traf Feldzeugmeister Heinrich von Heß bei der Armee ein, ließ Gyulays Befehle rückgängig machen und befahl den Marsch auf Magenta. Dort kam es am 4. Juni 1859 zur Schlacht von Magenta, in der Heß unterlag. Zwischenzeitlich traf Kaiser Franz Joseph auf dem Kriegsschauplatz ein und übernahm gemeinsam mit Heß den Oberbefehl. Aus Gyulays Truppen wurden gemeinsam mit neu herangeführten Verbänden zwei Armeen gebildet. Am 23. Juni überschritten diese Armeen den Mincio und trafen auf den Feind.

Am 24. Juni 1859 wurden sie durch das sardisch-französische Heer in der Schlacht von Solferino geschlagen. Etwa 118.600 Soldaten Frankreichs kämpften dabei gegen etwa 110.000 Österreicher. Während die Österreicher, unter dem Kommando ihres jungen Kaisers, die blutige Schlacht von Solferino gegen die Truppen des Kaisers Napoleon III. verloren, stellte Ludwig von Benedek zeitgleich die gesamte Armee König Viktor Emanuels II. wenige Kilometer nördlich von Solferino in der Schlacht von San Martino. Auch dort unterlagen die Österreicher nach schweren Kämpfen. Ende

Der Deutsche Bund mobilisierte auf Verlangen Preußens 350.000 Mann. Aus diesem Grund und wegen der erlittenen hohen Verluste an Menschen und an Geld beendete Napoleon III. den Krieg. Seine Verluste wären wohl noch beträchtlich höher geworden, hätte er versucht, noch das Festungsviereck von Mantua, Peschiera del Garda, Legnago und Verona zu erobern. Es wurde der Vorfrieden von Villafranca (so genannter Präliminarfriede von Villafranca) am 11. Juli 1859 geschlossen.

Der Frieden von Zürich beendete am 10. November 1859 vollends den Sardinischen Krieg. Im Frieden von Zürich trat Österreich die Lombardei mit Ausnahme der Festungen Mantua und Peschiera del Garda, die an dem Grenzfluss zu Venetien Mincio lagen, an Napoleon III. ab, der die Lombardei dann an das Königreich Sardinien übergab. Das Haus Habsburg musste in der Folge auch hinnehmen, dass weitere italienische Besitzungen verloren gingen, indem Großherzog Leopold II. von Toskana und Herzog Franz V. von Modena im folgenden Jahr durch Volksabstimmungen abgesetzt wurden, und Italien zu einem Nationalstaat geeint wurde.