Baltische Staaten

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Dieser Text ist noch unbearbeitet und stammt aus der Website der Arge Estland

Gegen Ende des Mittelalters unterwarfen Deutsche und DÀnen die Esten und christianisierten sie. 1346 verkaufte der dÀnische König Waldemar IV. Atterdag seinen Anteil am Land an den Deutschen Orden. Dieser herrschte bis 1561. Danach gehörte Estland zu Schweden. Die Skandinavier gestanden dem Land eine weit reichende Autonomie zu und fassten 1581 die Provinzen Harrien, Wierland, Jerwen und Wiek zum Herzogtum "Esthen" zusammen. Im Frieden von Nystad, 1721, musste Schweden Estland an Russland abtreten. Nach und nach beschnitten die Zaren die Rechte der Esten. Im 19. Jahrhundert verfolgten sie im Baltikum eine strikte Russifizierungspolitik.

Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges konnten die baltischen Staaten ihre UnabhĂ€ngigkeit erringen. Dass der neue Diktator in Moskau, Wladimir Iljitsch Lenin, den LĂ€ndern die Freiheit mehr oder minder geschenkt habe, gehört in das Reich der Legenden. Nirgendwo schwiegen die Waffen, auch in Estland nicht. Kurzzeitig war es von deutschen Truppen besetzt. Dann versuchte die Rote Armee, das Land unter Kontrolle zu bekommen. Doch estnische VerbĂ€nde wehrten sich erfolgreich. Zum ersten Jahrestag der UnabhĂ€ngigkeitserklĂ€rung vom 24./25. Februar 1918 stand kein Rotarmist mehr auf estnischem Boden. Zugleich operierte eine antibolschewistische, russische Armee von Estland aus. Kurzzeitig saß die "Nordwestrussische Regierung" in Tallinn (vormals Reval). 1919 löste sie sich auf. Am 2. Februar 1920 erkannte die Sowjetunion die estnische SouverĂ€nitĂ€t an.

Bereits 1919 hatten die Esten die Großgrundbesitzer enteignet. Die auch von spĂ€teren Regierungen nicht rĂŒckgĂ€ngig gemachte Maßnahme traf vornehmlich die Baltendeutschen, die seit der frĂŒhen Neuzeit an den Schalthebeln der Macht saßen. 1920 verabschiedete das Parlament eine moderne, demokratische Verfassung. Mit dem Gesetz zur kulturellen Selbstverwaltung erhielten die Minderheiten - Deutsche, Russen und Skandinavier - 1925 weitreichende Autonomie. Estland nahm damit eine Vorreiterstellung in Europa ein. In den dreißiger Jahren brach dann auch in Estland die Volksherrschaft zusammen. Konstantin PĂ€ts errichtete 1934 eine Einparteien-Diktatur der Bauernpartei. PĂ€ts' "autoritĂ€re Regierung", so die oftmals zu lesende Verniedlichung, blieb bis zum sowjetischen Einmarsch 1940 im Amt.

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