Eilsendung Sitzende Helvetia 1862-1882: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. MĂ€rz 2015, 22:07 Uhr

Express Zustellung Im November 1867 beschloss der Bundesrat, mit Wirkung ab Januar 1868 die Expresszustellung von Briefen im Inland einzufĂŒhren.

Diese Neuerung hat man schon acht Monate spĂ€ter dahingehend erweitert, dass die Eilzustellung auch fĂŒr andere Brief- und FahrpostgegenstĂ€nde sowie fĂŒr Sendungen nach Deutschland und Österreich möglich wurde.

Gleichzeitig liess man die anfÀnglich obligatorische Rekommandierung (Charge) wieder fallen.


Solche Postsendungen mussten mit dem Vermerk «durch Expressen oder per Eilboten» versehen werden; Bezeichnungen wie «eiligst» oder «beförderlichst», die man manchmal auf Korrespondenzen sieht, bewirkten keine Zustellung durch Eilboten. Die Express-ZustellgebĂŒhren konnten sowohl vom Absender, als auch vom EmpfĂ€nger bezahlt werden und betrugen zusĂ€tzlich 3o Rappen fĂŒr die Zustellung innerhalb einer Distanz von einer Viertelstunde oder 1,2 Kilometer vom PostbĂŒro des Bestimmungsortes. Grössere Entfernungen kosteten 5o Rappen fĂŒr jede halbe Stunde, und bei Distanzen ĂŒber zwei Stunden erfolgte die Bestellung durch Staffetten, bei einer GebĂŒhr von einem Franken je halbe Stunde. FĂŒr Nachtbedienung wurde jeweils die doppelte Taxe verlangt. Ferner war vorgeschrieben, dass eine Eilsendung bei einer Viertelstunden-Distanz innert 4o, spĂ€ter gar nur 3o Minuten zu bestellen sei. GemĂ€ss einer Weisung mussten ab 1. September 1868 diese Zuschlagstaxen auf einem sogenannten Express-Bestellzeddel in Marken gedeckt werden. Das erklĂ€rt, warum Belege von Eilsendungen selten zu sehen sind; mit Ausnahme jener der ersten acht Monate tragen nur die in den Briefkasten gelegten und richtig frankierten Sendungen die volle Expresstaxe. HĂ€ufiger trifft man normal frankierte Briefe mit der richtigen Express-Bezeichnung, auf denen Papierreste von den durch die Post zu Kontrollzwecken wieder entfernten Expressscheinen sichtbar sind. Aber auch von diesen Formularen sind nur wenige Exemplare erhalten geblieben. Briefe die nach dem 1.9.1868 das Expressporto auf dem Umschlag, statt wie vorgeschrieben auf dem Expressbestellzeddel haben, sind vermutlich BriefkasteneinwĂŒrfe, nur bis auf wenige Ausnahmen sollten diese jedoch von der Post mit Boite gekennzeichnet sein. Eine Ausnahme könnte ein Postwageneinwurf sein.

Express Frankaturen
Sitzende Helvetia 1862-1882
Expressbrief von ZĂŒrich 11.11.1872 nach Horgen .
Expressbrief mit zusÀtzlichem Nachtzuschlag von Cortaillod 16.9.1869 nach Lausanne .
Expressbrief von Horgen 6.5.1870 nach NeumĂŒnster.
Expressbrief von Entlebuch 23.10.1879 nach Malters.
Expressbrief von Chur 20.12.1874 nach Basel.
Expressbrief von Zofingen 31.1.1868 ĂŒber Lenzburg nach Othmarsingen. Der Charge Zuschlag war zu dieser Zeit bis zum 31.8.1868 ein Zwang beim Expressversand.
Expressbrief vom 25.10.1878 nach Mendrisio, Das Express Porto musste auf dem Bestellschein geklebt werden, welcher bei Übergabe von der Post einkassiert wurde.
Doppelgewichtiger (10-250g) Expressbrief von Uster 15.4.1868 nach Bubilon. Taxen: 20 Rp. Briefporto, 20 Rp. Charge GebĂŒhr und 30 Rp. Expresszuschlag. Der Charge Zuschlag war zu dieser Zeit bis zum 31.8.1868 ein Zwang beim Expressversand.
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Doppelgewichtiges (155-250g) Express-HochzeitsglĂŒckwunschcouvert, von ZĂŒrich 10.9.1876 nach Aarburg. Taxe: 20 Rp. Brief-Porto, 30 Rp. Express Zuschlag = 50 Rp Porto. Tarif: 1.9.1876-31-10.1884
Einfacher (-15g) Eilbrief mit separater Express-Bestellschein-Zustellung im Fernrayon, von Geneve 24.7.1878 nach Luzern und weiter nach Viznau. Adresse: Liquidator de la SociĂ©tĂ© du Rigi (Zwangsliquidation verhĂ€ngt 22.1.1878) Fragment des Express-Bestellscheins rĂŒckseitig nach angeklebt. Taxe: 10 Rp. Brief-Porto, 30 Rp. Express Zuschlag separat auf Bestellschein. Tarif: 1.9.1876-31-10.1884
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1881 Expressbrief nach KĂŒssnacht, es ist allerdings fraglich, ob dieser Brief wirklich als Express befördert wurde.
Die Brieftaxe aus Meienfeld 2.10.1870 war 10 Rp., die EinschreibegebĂŒhr 10 Rp. FĂŒr die 5.2km (3x2 km = 3x 1/2 h) messende Strecke von Chur nach Trimmis ergab sich der Betrag von Fr. 1.50 (3x 50 Rp. fĂŒr 3 x 2km total also Fr. 1.70. Ab 1.9.1868 war Einschrieben nicht mehr obligatorisch, Tarif: 1.1.1868-31.8.1871.
2x ZNr.41 auf charchiertem Expressbrief in der zweiten Gewichtsklasse (15-250g)vom Bern 7.2.1874 nach Montreux. 20 Rp. Briefporto, 10 Rp. Charge Zuschlag und 30 Rp. Expresszuschlag fĂŒr 1/2 Stunde Weg vom EmpfĂ€ngerpostamt bis zum EmpfĂ€nger. Tarif: 1.9.1871-31-8.1876
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ZĂŒrich 2.7.1875 nach Crefeld. Bisher einzig bekannter Expressbrief mit der Markenausgabe Sitzende Helvtia in das Ausland.
Seltener Auslandexpress von 1864, vor EinfĂŒhrung der Expressbeförderung.
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Express Bestellschein
Sitzende Helvetia 1862-1882
Expressbestellschein fĂŒr Brief aus Bern 21.2.1880 nach Frutigen.
Expressbestellschein 12.10.1875 fĂŒr Brief aus .......
Expressbestellschein 22.7.1879 fĂŒr Brief aus .......
Es ist noch ein solcher Expresszeddel bekannt. Aus frĂŒher Zeit 1868 auf dem kleinen Zeddel
Depeche
Sitzende Helvetia 1862-1882
Depeche aus der Zeit der sitzenden Helevtia.
Inland Telegramm bis Grenze (Leitungsende), von dort als Forwarded Brief nach Turin.
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Suchbegriffe

Postsendung (Eilbrief, Eilkarte, Eilpaket, Express), die mit der schnellsten Postverbindung befördert wird.


Quellen

  • F. Winterstein, P. Feser und A. MĂŒller ; Über die Frankaturen der Sitzenden Helvetia gezĂ€hnt.
  • Tarifefreak; Postgeschichte