Bearbeiten von «Ballon Monté»

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== Postverbindungen des belagerten Paris 1870/71 ==
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Postverbindungen des belagerten Paris 1870/71
  
 
Es war im [[Deutsch-französischer Krieg | Deutsch-Französischen Krieg]] 1870/71. Deutsche Truppen hatten einen festen Belagerungsring um Paris geschlossen, die französische Hauptstadt war eingekesselt. Einzige Verbindung zur Außenwelt: Briefe, die auf abenteuerliche Weise befördert wurden.
 
Es war im [[Deutsch-französischer Krieg | Deutsch-Französischen Krieg]] 1870/71. Deutsche Truppen hatten einen festen Belagerungsring um Paris geschlossen, die französische Hauptstadt war eingekesselt. Einzige Verbindung zur Außenwelt: Briefe, die auf abenteuerliche Weise befördert wurden.
[[Datei:20361.jpg|thumb|220pix|right|Schweiz nach Frankreich, von dort weiter "Nachfrankier" nach Belgien mit [[Ballon Monté]], dann weiter nach London.]]
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[[Datei:Ballonpost 001-Geneve-Paris.jpg|thumb|220pix|right|Schweiz nach Frankreich mit [[Ballon Monté]], keiner der ballone erreichte Paris, der erste flog darüber hinaus und der zweite war zu kurz..]]
 
[[Datei:Ballonpost 001-Geneve-Paris.jpg|thumb|220pix|right|Schweiz nach Frankreich mit [[Ballon Monté]], keiner der ballone erreichte Paris, der erste flog darüber hinaus und der zweite war zu kurz..]]
  
 
Am 19. Juli 1870 war der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich erklärt worden. Im September hatten die Preußen Kaiser Napoleon III. nach der Schlacht bei Sedan gefangen genommen. Die Pariser zwangen Kaiserin Eugenie zur Flucht nach England und riefen die Republik aus. Am Abend des 19. September 1870 sprengten sie die letzten drei Brücken. Ein eiserner preußischer Belagerungsring mit 122000 Mann und 24000 Kavalleristen zog sich 83 Kilometer um Paris, nun die größte Festung der Welt mit mehr als zwei Millionen Menschen. Zu spät hatte man Vorbereitungen gegen die Belagerung der Hauptstadt getroffen. Gerade noch rechtzeitig konnte der Turm der Telegrafenverwaltung in der Rue de Grenelle zur zentralen Brieftaubenstation hergerichtet werden. Auf dem Flussgrund der Seine verlegte man ein Unterwasser-Telegrafenkabel, das jedoch schon nach wenigen Tagen von den Preußen entdeckt und zertrennt wurde.
 
Am 19. Juli 1870 war der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich erklärt worden. Im September hatten die Preußen Kaiser Napoleon III. nach der Schlacht bei Sedan gefangen genommen. Die Pariser zwangen Kaiserin Eugenie zur Flucht nach England und riefen die Republik aus. Am Abend des 19. September 1870 sprengten sie die letzten drei Brücken. Ein eiserner preußischer Belagerungsring mit 122000 Mann und 24000 Kavalleristen zog sich 83 Kilometer um Paris, nun die größte Festung der Welt mit mehr als zwei Millionen Menschen. Zu spät hatte man Vorbereitungen gegen die Belagerung der Hauptstadt getroffen. Gerade noch rechtzeitig konnte der Turm der Telegrafenverwaltung in der Rue de Grenelle zur zentralen Brieftaubenstation hergerichtet werden. Auf dem Flussgrund der Seine verlegte man ein Unterwasser-Telegrafenkabel, das jedoch schon nach wenigen Tagen von den Preußen entdeckt und zertrennt wurde.
  
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Kontakte zur Welt
== Kontakte zur Aussenwelt ==
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[[Brieftauben]] waren eine Methode zur Beförderung von Nachrichten – wobei nur rund 50 von über 350 Vögeln zurückkehrten. Doch mit Hilfe einer neuen fotografischen Technik gelang es, bis zu 3200 Telegramme auf ein hauchdünnes Kollodiumhäutchen zu übertragen und so bis zu 40000 Botschaften mit einer Taube zu befördern.
  
=== Mikrofilm als Brieftaubenpost ===
 
[[Brieftauben]] waren eine Methode zur Beförderung von Nachrichten – wobei nur rund 50 von über 350 Vögeln zurückkehrten. Doch mit Hilfe einer neuen fotografischen Technik gelang es, bis zu 3200 Telegramme auf ein hauchdünnes Kollodiumhäutchen zu übertragen und so bis zu 40000 Botschaften mit einer Taube zu befördern.
 
 
Die [[Mikrofilm]]e wurden später per Laterna magica vergrößert, abgeschrieben und den Empfängern zugestellt.
 
Die [[Mikrofilm]]e wurden später per Laterna magica vergrößert, abgeschrieben und den Empfängern zugestellt.
  
 
=== Bulle de Moulin (Zinnkugelpost) ===
 
 
Ähnlich abenteuerlich verlief die Briefbeförderung durch „[[Schwimmkugeln]]“: Kugeln aus Zink mit Hohlräumen, die bis zu 600 Umschläge enthielten und unter der Wasseroberfläche durch die Seine trieben, bis man sie in Paris mit einem Netz auffangen sollte. Diese „[[Unterwasserpost]]“ wurde ab 6. Dezember 1870 von der Pariser Postverwaltung übernommen. Doch nur wenige der Belege mit Vermerk „[[par Moulins]]“ erreichten auf diesem Weg die Empfänger. Manche Postkugel wurde erst im Lauf des 20. Jahrhunderts entdeckt, die Mehrheit blieb verschollen.
 
Ähnlich abenteuerlich verlief die Briefbeförderung durch „[[Schwimmkugeln]]“: Kugeln aus Zink mit Hohlräumen, die bis zu 600 Umschläge enthielten und unter der Wasseroberfläche durch die Seine trieben, bis man sie in Paris mit einem Netz auffangen sollte. Diese „[[Unterwasserpost]]“ wurde ab 6. Dezember 1870 von der Pariser Postverwaltung übernommen. Doch nur wenige der Belege mit Vermerk „[[par Moulins]]“ erreichten auf diesem Weg die Empfänger. Manche Postkugel wurde erst im Lauf des 20. Jahrhunderts entdeckt, die Mehrheit blieb verschollen.
  
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Aber war nicht Frankreich das Pionierland, in dem 1783 die ersten „Montgolfièren“ mit Hilfe heißer Luft in die Luft stiegen? Startete nicht im September 1783 in Versailles unter den Augen von König Ludwig XVI. ein Ballon mit Schaf, Huhn und Ente als ersten Passagieren, am 21. November 1783 bei Paris gefolgt vom ersten bekannten Ballonflug eines Menschen? Und hatte nicht Jules Verne 1863 in seinem Roman Fünf Wochen im Ballon die Begeisterung für die Aeronautik neu entfacht?
  
=== Ballon Monte ===
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Tatsächlich konnten sich die Ballons bei der Postbeförderung aus Paris erfolgreich profilieren. Von insgesamt 67 Ballonaufstiegen aus der umschlossenen Festung waren 55 offiziell für Postbeförderung vorgesehen. Vereinzelt hatten auch die übrigen Ballons persönliche Briefe an Bord. Das Höchstgewicht betrug vier Gramm, daher wurden oftmals nur eng beschriebene Briefbogen aus Seidenpapier verschickt. Neben den Briefen kamen Zeitungen im Miniaturformat zum Versand, um Nachrichten aus der Stadt zu verbreiten. In den Postladungen zwischen vier und 450 Kilogramm haben schätzungsweise insgesamt rund 2,5 Millionen Belege Paris auf dem Luftweg verlassen. Nur ein winziger Bruchteil davon ist erhalten geblieben. Teils sind sie kaum als Ballonpost erkennbar, doch viele tragen handschriftlich den Vermerk „par Ballon monté“. Anhand von Stempeldaten, Ankunft- oder Transitstempeln ist die Zuordnung weitgehend möglich.
Frankreich das Pionierland, in dem 1783 die ersten „Montgolfièren“ mit Hilfe heißer Luft in die Luft stiegen? So startete im September 1783 in Versailles unter den Augen von König Ludwig XVI ein Ballon mit Schaf, Huhn und Ente als die ersten Passagiere, am 21. November 1783 bei Paris gefolgt vom ersten bekannten Ballonflug eines Menschen? Bereits 1873 hatte Jules Verne in seinem Roman "Fünf Wochen im Ballon", die Begeisterung für die Aeronautik neu entfacht?
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Günther Heyd hat über Jahrzehnte die Ballonfahrten rekonstruiert und die wichtigste Literatur zu diesem Kapitel der Postgeschichte zusammengestellt. Seine persönliche Studienkollektion kommt nun neben anderen Seltenheiten vom bis 25. September im Kurhaus Wiesbaden beim Briefmarken-Auktionshaus Heinrich Köhler Angebot. Enthalten sind rund 110 Belege „par Ballon monté“ zu 60 Ballonfahrten, darunter einige Raritäten und ungewöhnliche Exemplare, die wir hier erstmalig vorstellen können. (...)
  
Tatsächlich konnten sich die Ballons "Balloon Monte" bei der Postbeförderung aus Paris erfolgreich profilieren. Von insgesamt 67 Ballonaufstiegen aus der umschlossenen Festung waren 55 offiziell für Postbeförderung vorgesehen. Vereinzelt hatten auch die übrigen Ballons persönliche Briefe an Bord. Das Höchstgewicht betrug vier Gramm, daher wurden oftmals nur eng beschriebene Briefbogen aus Seidenpapier verschickt. Neben den Briefen kamen Zeitungen im Miniaturformat zum Versand, um Nachrichten aus der Stadt zu verbreiten. In den Postladungen zwischen vier und 450 Kilogramm haben schätzungsweise insgesamt rund 2,5 Millionen Belege Paris auf dem Luftweg verlassen. Nur ein winziger Bruchteil davon ist erhalten geblieben. Teils sind sie kaum als Ballonpost erkennbar, doch viele tragen handschriftlich den Vermerk „par Ballon monté“. Anhand von Stempeldaten, Ankunft- oder Transitstempeln ist die Zuordnung weitgehend möglich.
 
  
== Bisher bekannte Ballon Monté Briefe in die Schweiz ==
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== Bisher bekannte Briefe in die Schweiz ==
  
  
 
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|| [[Image:2Bex.jpg|right|thumb|220px|2. Ballon Paris 18. Okt. 1870 Ballon Nr. 16: "La Fayette" nach Bex (Canton de Vaud).]]
 
|| [[Image:2Bex.jpg|right|thumb|220px|2. Ballon Paris 18. Okt. 1870 Ballon Nr. 16: "La Fayette" nach Bex (Canton de Vaud).]]
 
|| [[Image:2Basel.jpg|right|thumb|220px|3. Ballon Paris 26. Okt. 1870 Ballon Nr. 19: "Vauban" nach Zürich via Basel.]]
 
|| [[Image:2Basel.jpg|right|thumb|220px|3. Ballon Paris 26. Okt. 1870 Ballon Nr. 19: "Vauban" nach Zürich via Basel.]]
|| [[Image:2baslerNachrichten.jpg|right|thumb|220px|4. Ballon Paris 11. Dez. 1870 Ballon Nr. 42: "Ville de Paris" nach Basel.]]
 
 
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| [[Image:2vevey.jpg|right|thumb|220px|5. Ballon Paris 21. Dez. 1870 Ballon Nr. 48: "Delivrance" nach Vevey.]]
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|| [[Image:2vevey.jpg|right|thumb|220px|5. Ballon Paris 21. Dez. 1870 Ballon Nr. 48: "Delivrance" nach Vevey.]]
 
|| [[Image:2geneve.jpg|right|thumb|220px|6. Ballon Paris 3. Jan. 1871 Ballon Nr. 54: "Newton" nach Geneve.]]
 
|| [[Image:2geneve.jpg|right|thumb|220px|6. Ballon Paris 3. Jan. 1871 Ballon Nr. 54: "Newton" nach Geneve.]]
|| [[Image:2geneve 2.jpg|right|thumb|220px|7. Ballon Paris 7. Jan. 1871 Ballon Nr. 56: "La Gambetta" nach Geneve.]]
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| [[Image:2geneve 2.jpg|right|thumb|220px|7. Ballon Paris 7. Jan. 1871 Ballon Nr. 56: "La Gambetta" nach Geneve.]]
 
|| [[Image:2zuerich.jpg|right|thumb|220px|8. Ballon Paris 9. Jan. 1871 Ballon Nr. 56: "La Gambetta" nach Montreux und weitergeleitet nach Zürich.]]
 
|| [[Image:2zuerich.jpg|right|thumb|220px|8. Ballon Paris 9. Jan. 1871 Ballon Nr. 56: "La Gambetta" nach Montreux und weitergeleitet nach Zürich.]]
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Günther Heyd hat über Jahrzehnte die Ballonfahrten rekonstruiert und die wichtigste Literatur zu diesem Kapitel der Postgeschichte zusammengestellt. Seine persönliche Studienkollektion kommt nun neben anderen Seltenheiten vom bis 25. September im Kurhaus Wiesbaden beim Briefmarken-Auktionshaus Heinrich Köhler Angebot. Enthalten sind rund 110 Belege „par Ballon monté“ zu 60 Ballonfahrten, darunter einige Raritäten und ungewöhnliche Exemplare.
 
 
== Philatelistische Raritäten der Pariser Ballonpost ==
 
 
09.10.2012 - 20:38 Uhr
 
 
In seiner jüngsten Marginalie zur Geschichte erinnert TLZ-Kolumnist Detlef Jena an die Pariser Ballonpost, mit deren Hilfe im Deutsch-französischen Krieg von 1870/71 die preußisch-deutsche Belagerung überwunden wurde.
 
 
Ausgewählte Marginalien zur Zeitgeschichte von Detlef Jena sind bereits zwischen zwei Buchdeckeln erschienen. Foto: TLZ Ausgewählte Marginalien zur Zeitgeschichte von Detlef Jena sind bereits zwischen zwei Buchdeckeln erschienen. Foto: TLZ
 
1874 begann Jules Verne mit der Veröffentlichung des Romans "L'Île mystérieuse" (Die geheimnisvolle Insel). Er erzählt die Geschichte des Ingenieurs Cyrus Smith, seiner vier Begleiter und des Hundes Top, die im amerikanischen Bürgerkrieg mit einem Ballon aus Richmond fliehen. Die Exposition zu der phantastischen Geschichte hat Verne sicherlich nicht unbewusst der Pariser Realität in dem vier Jahre zuvor tobenden Krieg gegen Deutschland entlehnt.
 
 
Der Deutsch-französische Krieg 1870/71 hat den Philatelisten in aller Welt eine Rarität hinterlassen: die Pariser Ballonpostbriefe. Die ganze Geschichte klingt zwar wundersam, dennoch haben sich die Pariser Postillione - gleich ihren Kollegen in Metz und in Tours - unter den Bedingungen preußisch-deutscher Belagerung als Meister der postalischen Logistik bewährt.
 
 
Die sich nach ihrer Reichseinheit sehnenden deutschen Truppen haben Paris vom 23. September 1870 bis zum 22. Januar 1870 belagert, vom Land abgeschnitten und seiner normalen Kommunikation mit dem In- und Ausland beraubt. In Jules Vernes Romanen spielt die Ballonfahrt bekanntlich generell eine große Rolle. Warum nicht auch bei den Franzosen in Paris? Die wollten nicht einmal über die Anden fahren, sondern lediglich den Bismarckschen Feuerring überwinden. Ein Ausweg lag tatsächlich in den zeitgemäßen Methoden der Luftfahrt: Ballon und Taube!
 
 
Beginnend mit dem 9. Oktober 1870 stiegen während der Belagerung 55 ungelenkte Ballons in Paris auf. Diese Ballons sollen etwa 2,5 Millionen Briefe und Postkarten mit einem Gewicht von 10"000 Kilo befördert haben. Dazu kamen noch 238 Passagiere, 363 Brieftauben und sechs Hunde. Vom September bis zum Januar gilt Europa in den Ländern am Rande des Atlantiks oder des Kanals nicht gerade als windstill. Da war es schon erstaunlich, dass die überwiegende Mehrheit der Ballone wohlbehalten im Ausland oder im unbesetzten Frankreich eingefangen werden konnten. Lediglich drei Luftfahrzeuge gerieten den deutschen Belagerern in die Hände.
 
 
Es ist nicht bekannt, ob diese geringe Quote lediglich auf Fehlleistungen der militärischen Aufklärungsdienste zurückzuführen war oder ob die politische Führung um Bismarck vielleicht sogar selbst die Luftvariante nachrichtendienstlicher Geheiminformationen begünstigt hat. Denn es war doch wohl einleuchtend, dass die französischen Ballone während der kriegerischen Belagerung durch den Feind nicht nur Liebesgrüße von David an Mireille überbrach-ten. Die Ballonpostbriefe waren genormte Faltbriefe aus ganz dünnem Papier, deren Gewicht vier Gramm nicht überschreiten durfte. Doch Kriege sollen das Geschäft beleben! Zahlreiche Pariser Verlage und Druckereien stellten sich blitzschnell um und druckten ausreichend Vor-drucke, "Par ballon monté" oder "Par le ballon", sowie spezielle Ballonpostkarten im Format 11x7 cm. Briefe und Karten wurden selbstverständlich nicht kostenlos befördert. 10 und 20 Centimes für Karte und Brief im Inland galt als angemessen. Für das Ausland blieben die gültigen Tarife bestehen.
 
 
Bei allen Aufwendungen blieben die Ballonpostbriefe eine Notlösung während der historisch kurzen Belagerungszeit. Es sind auch nicht viele Briefe oder Karten sorgfältig aufbewahrt worden. Heute genießen sie unter Sammlern ob ihrer Seltenheit einen besonders hohen Stellenwert. Das gilt auch für die mit der Pariser Ballonfahrt verbundene Taubenpost, die noch weit größeren Erfindungsreichtum verlangte.
 
 
Brieftauben verwendet man seit der Antike. Im Deutsch-französischen Krieg wurden Tauben in den Ballonen mitgeführt, damit sie die Antworten auf die ausgeflogenen (Pardon: ausgefahrenen) Briefe nach Paris überbrachten. Man schrieb auf extrem dünnes Seidenpapier und band das irgendwie an der Taube fest. Eine unbequeme und für größere Datenmengen wenig geeignete Methode. Ein gewisser René Dagron kam auf die Idee, die in der Sammelstelle für Taubenpost in Tours aufgelaufenen Nachrichten als Buchdruck mikrofotografisch auf Gallerthäutchen zu übertragen. Das setzte einen hohen technologischen Stand in der Mikrofotografie voraus. Aber es soll gelungen sein, einer einzigen Taube mit dieser Methode für einen Flug nach Paris 40"000 Briefe zu jeweils 20 Worten aufzupacken!
 
 
Bis zum Ende der Belagerung sollen etwa zwei Millionen dieser "Pigeongramme" - Tauben-telegramme - über den Belagerungsring geflogen worden sein. In Paris vergrößerte eine Laterna magica die Microfiches, Postbeamte schrieben die Nachrichten ab, brachten sie zu den Adressaten und kassierten die fälligen 50 Centimes. Letzteres ist nicht zu bezweifeln.
 
  
 
== Ballone ==
 
== Ballone ==
  
 
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=== Septembre ===
=== Septembre 1870 ===
 
  
  
 
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   <p align="center"><b><font color="#008000" size="1">Poids du courrier
 
   en KG</font></b></p>
 
   en KG</font></b></p>
 
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=== Octobre 1870 ===
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=== Octobre ===
  
  
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=== Novembre 1870 ===
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=== Novembre ===
  
  
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=== Décembre 1870 ===
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=== Décembre ===
  
  
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=== Janvier 1871 ===
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=== Janvier ===
  
  
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== Verunfallte Ballon ==
 
Deux ballons furent perdus corps et biens pour avoir atteint la mer.
 
* Le ''Jacquart'', piloté par Alexandre Prince (seul passager), ayant décollé de la Gare d'Orléans le  28 novembre 1870. Il portait des duplicata des ordres perdus par le ''Ville d'Orléans''. Il a disparu au-delà du [[cap Lizard]], dans la Mer d'Irlande.
 
* Le ''Richard Wallace'', piloté par Émile Lacaze (seul passager), disparu au large de [[La Rochelle]] ou d'[[Arcachon]] selon les auteurs, le  25 janvier 1871 [{{date|25|janvier|1871}}<ref>] Le site est estimé d'après les courants marins qui ont ramener des courriers sur la côte.</ref>. Il portait la capitulation à la Délégation.
 
 
[http://cnum.cnam.fr/CGI/fpage.cgi?4KY28.2/309/100/432/0/0 CNUM - 4KY28.2 : p.305]
 
 
== Devenir des ballons ==
 
Ballone die nicht zerstört werden oder verloren gegangen sind - wurden von der Armee im Jahre 1875 wiederhergestellt und restauriert.
 
<ref>[http://www.philawiki.org/images/1/14/0050.T.46.966.1417.gif]</ref>.
 
 
== Voir aussi ==
 
=== Bibliographie ===
 
* [http://cnum.cnam.fr/CGI/fpage.cgi?4KY28.2/309/100/432/0/0 Les deux aéronautes engloutis dans l'océan, la Nature, 1874]
 
* J. le Pileur, « La poste par ballons montés », 1{{e}} édition 1943, et édition revue et complétée 1953.
 
* Collectif, Revue « Icare », {{Numéro}}56, 1971 : Guerre 1870-1871, Volume I, (208 pages) plusieurs articles sur le sujet, dont : ''Les ballons du sièges'', par Charles Dollfus et Paul Maincent, {{p.|67–156}}. Très riche article, rédigé par un aérophilatéliste (P. Maincent) et un historien spécialiste de l'aéronautique (C. Dollfus, 1893-1981, Conservateur du Musée de l'Aéronautique) qui a rencontré les derniers aéronautes du siège.
 
* [[Gérard Lhéritier]], « Les ballons montés », édition Valeurs Philatéliques, Tome 1 : 1990, tome 2 : 1992, tome 3 : 1994, tome 4 : 2000.
 
* Jean-Claude LETTRE, « La fabuleuse histoire des Boules et ballons monté de la délivrance, Le siège de Paris », édition Aramis, 2006.
 
* Christian LAROZE, "Valéry Paul ROLIER" un curtinien au destin exceptionnel. éditions de l'Ecluse- Chatillon Coligny (Loiret),2007. Il atterrit en Norvège.
 
* [[Gérard Lhéritier]], « Livre des valeurs et cotations (1870-1871)», éditions Plume, 2008
 
  
 
== Referenzen ==
 
== Referenzen ==
 
* Die Liste der Balonnaen und der Flugtermine stammt aus der Webseite: [http://marcophilie.org/x/x-lstbalmon-i.html http://marcophilie.org/]
 
* Die Liste der Balonnaen und der Flugtermine stammt aus der Webseite: [http://marcophilie.org/x/x-lstbalmon-i.html http://marcophilie.org/]
* [[Ballon Monte Destinationsbriefe]]
 
  
 
[[Kategorie:Post Beförderungsarten]]
 
[[Kategorie:Post Beförderungsarten]]
 
[[Kategorie:Postgeschichte]]
 
[[Kategorie:Postgeschichte]]
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