Hôtel & Pension Stoos

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Postgeschichte[Bearbeiten]

Erst 1911 erhielt Stoos eine Poststelle. Davor erfolgte ein privater Postdienst vom Hotel aus.
Bis zur Umwandlung der Ablage Morschach in ein Büro dritter Klasse 1890 erfolgte die Aufgabe der Post in Brunnen.
Ein Telegraphenbüro wurde schon 1872 eingeichtet.


Ab 1880 benutzte das Hotel einen eigenen Entwertungsstempel.
Der erste Stempel in blau oder graublau trägt im Doppelkreis „Carl Müller Camenzind“ und innerhalb des inneren Kreises waagerecht „Kuort Soos ob Brunnen“.

Dieser wurde einige Zeit später durch einen neuen Stempel ersetzt, der im Doppelkreis die Inschrift „Kurort Stoos ob Brunnen“ und im Innenkreis „Vierwaldstättersee (Schweiz)“ enthält. Seine Verwendungsdauer erstreckt sich von 1884 bis 1895 währenddessen er seine Stempelfarbe von blau bis graublau (1884-88) auf violett (1889) und später auf grau, grauviolett und grauschwarz (1895) änderte.

Ab 1893 taucht der gleiche Stempel aber mit größerem Durchmesser von 35 mm in rötlichvioletter Stempelfarbe auf. Es existiert auch ein Abschlag in grau.

Zu guter Letzt ist auch noch ein vierter Stempel ab 1906 in violetter Farbe registriert. Der Stempel trägt in drei Zeilen die Inschrift „Luftkurort Stoos ob Morschach, Vierwaldstättersee (Schweiz), Sommerfrische“.

Marken[Bearbeiten]

1. Emission (1871)[Bearbeiten]

Cp-hotelStoos.jpg
Zähnung: rund ausgestanzt
Drucker: nicht bekannt , (Steindruck)
Farbe: rot auf grau-silber gesprenkeltem Glanzpapier

Aufgrund der fehlenden Haftung der Druckfarbe auf dem Papier sehen die meisten Stücke sehr „abgegriffen“ aus.
Die bis jetzt bekannte Verwendungsdauer erstreckt sich von 1871 bis 1873. Alle Belege liefen über Brunnen.
Marcel Kottelat nimmt an, das der Taxwert 5 Rp. betrug.

2. Emission (1877)[Bearbeiten]

Schweiz-hotelpost-stoos4.jpg
Zähnung: ungezähnt
Drucker: nicht bekannt , (Steindruck)
Farbe: violett

Eine Verwendung ist für die Jahre 1874 bis 1876 belegt.
Die Druckfarbe dieser bis jetzt nur in Einzelstücken bekannten Marke ist nicht lichtecht, sodass viele verblasst sind. Jedoch kann anhand einzelner Exemplare nachgewiesen werden, dass es ursprünglich ein sattes violett war.
Auch hier wird ein Taxwert von 5 Rp. angenommen.

3. Emission (1874)[Bearbeiten]

Zähnung: 12¼
Drucker: Gebrüder Eglin , Luzern , (Steindruck)
Farbe: ziegelrot
Farbe: lebhaft ziegelrot
Farbe: blau
Farbe: dunkelblau
Farbe: grün

Der Taxwert dieser Marken betrug 5 Rp. Aufgabepostamt war bis 1890 Brunnen danach Morschach.
Nach Marcel Kottelat sind die häufig vorkommenden Zähnungsabarten auf Manipulationen zurückzuführen. Begünstigt wurde dies durch Exemplare aus den ersten Druckbögen mit ungezähntem Bogenrand.
Des Weiteren nimmt er an, dass diese Marken von drei Druckformen gedruckt wurden. Die ersten mit 96 Marken (8x12) aus 1877, der zweite mit 100 Marken (10x10) aus 1879/80 und einen Umdruckbogen von 20 Marken (4x5) aus 1887.
Die Verwendungsdauer erstreckt sich von 1877 bis 1887, wobei nicht jede Marke in allen Jahren nachgewiesen ist.

Bunnen nach nach Marchienne-au-Port/Belgien
Brunnen nach Gersau!
Brunnen nach London, weitergeleitet nach Leipzig
Brunnen nach Schwyz
Brunnen nach Schwyz
Brunnen nach Gersau
Brunnen nach Hof Ragaz / StG
Deustche Antwort Postkarte von Brunnen nach Hannover
Brunnen nach


Nachdrucke auf dickerem Papier mit gelblicher Gummierung[Bearbeiten]

Zähnung: 12 ¼
Farbe: mattkarmin bis dunkelkarmin
Farbe: mattgraublau bis hellblau
Farbe: mattgelblichgrün bis hellgrün

Nach Marcel Kottelat stammen diese Marken alle von den 20iger Undruckblöcken. Das Entstehen dieser Marken geht vermutlich auf den Briefmarkenhändler Denis Meystre aus St. Croix zurück. Dieser wollte die Restbestände aufkaufen, da jedoch nur noch 300 Exemplare der blauen Marke vorhanden waren, ließ Carl Müller die Marken in jeweils 1000 Exemplaren der roten und grünen Marke nachdrucken und verkaufte sie für 15 Fr. pro tausend Stück. Diesem Umstand ist auch das Vorhandensein einer großen Menge von Marken in 20iger Bögen zurückzuführen.


Brunnen nach Frankfurt
Brunnen nach
Brunnen nach

Es sind noch zwei Belege aus 1899 mit jeweils einer nachgedruckten roten Marke bekannt.

4. Emission (1888)[Bearbeiten]

Schweiz-hotelpost-stoos5.jpg
Zähnung: 12
Drucker: Gebrüder Eglin , Luzern ?
6 Farbe: karminrot
Farbe: dunkelkarminrot
Farbe: zinnoberrot
7 Farbe: dunkelgrün
Farbe: gelbgrün
8 Farbe: ultramarinblau
Farbe: tiefultramarinblau
9 Farbe: dunkelblau
10 Farbe: gelb


Aufgabepostamt war, wie bei der vorherigen Emission bis 1890 Brunnen danach Morschach.
Über die Druckform können keine Angaben gemacht werden.

Aufgrund der Verfügung Nr. 197 wurde diese Emission nur auf der Rückseite von Briefen benutzt.
Es gab keine Restbestände und so sind ungebrauchte Exemplare wesentlich seltener als gebrauchte. Am seltensten ist die Gelbe Nr. 10 (nur in einem Exemplar auf Brief bekannt).

Morschach nach Wohlen
Brunnen nach
Brunnen nach


Hotel[Bearbeiten]

1852 wurde ein erstes Gasthaus von Peter Suter erbaut.
Nach mehreren Umbauten und Besitzerwechseln übernahmen die Brüder Carl, Meinrad und Gottfried Fassbind 1871 das Hotel. Von dem inzwischen alleinigen Besitzer Carl Fassbind wurde das Hotel bis 1876 betrieben. Im darauffolgenden Jahr erwarb Carl Müller über Dominik Reding das Hotel.

Referenzen[Bearbeiten]

  • Marcel Kottelat: Studie über die schweizerische Hotelpost, 1864–1900, Bern 1995, S. 173-194