Hôtel & Pension Rigi-Kaltbad

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Postgeschichte[Bearbeiten]

Schon aus dem Jahre 1850 ist ein erster privater Postdienst vom Hotel bekannt.

Kaltbad wurde während der Kantonalpostzeit nicht von einem amtlichen Boten bedient. Danach könnte es nach Marcel Kottelat 1852 einen Versuch gegeben zu haben, der jedoch nicht weiter verfolgt wurde.

Erst 1871, ein Monat nach Eröffnung der Bahn Vitznau - Rigi-Staffel, erhielt Kaltbad eine Poststelle. Bis 1890 war diese nur jeweils vom 1.6. bis zum 15.10. geöffnet. Als erste Postbeamtin amtete die Witwe des verstorbenen Hoteliers Segesser-Faaden.

Von 1851 bis einschließlich 1862 wurde ein vermutlich privater achteckiger Stempel „RIGI KALTBAD“ mit den Maßen 17½ x 19mm (Type I) verwendet.
Dieser scheint nach seiner Abnutzung durch Type II mit den leicht größeren Maßen 22x11mm ersetzt worden zu sein. In den Jahren 1863 und 1864 wurde letzterer als Stempel der Aushilfsmarken verwendet und kommt ca. 1868 auch auf losen Marken (Nr. 3) vor.

Der erste amtliche Poststempel lautete nur auf „RIGI“ in den Farben blau und schwarz, der bis 1875 verwendet wurde. Zwischen 1877 und 1879 wurde er auf Rigi Kulm weiterverwendet.
1875 erhielt Kaltbad einen Rundstempel mit genauer Ortsangabe „RIGI-KALTBAD“.

Ein Telegraphenanschluss wurde schon 1854 realisiert.

Neben den normalen Telegrafenstempeln von Büros 2. Klasse besaß das Hotel Hôtel & Pension Rigi-Kaltbad auch einen Telegrafenstempel mit verstellbarem Datum, wie die Hauptpostbüros. Letzterer wurde zur Entwertung der Hotelpostmarken und auf Briefen ohne Hotelmarken in der Zeit von 1865 bis 1870 benutzt.
Ein rechteckiger Stempel mit abgerundeten Ecken, der immer mit dem Datum 31. Aug. 1890 vorkommt, ist philatelistische Mache.

Marken[Bearbeiten]

1. Emission (1863) Aushilfsmarke[Bearbeiten]

1 Achteck-Stempel „RIGI KALTBAD“ in Type II auf weißem Papierausschnitt

Marcel Kottelat waren zwei Briefe mit dieser Aushilfsmarke bekannt. Der Erste vom 25.7.1863 lief nach London und der Zweite vom 17.8.1864 nach Berlin.

2. Emission (1864/68)[Bearbeiten]

(1864/65?)

Zähnung: 11½
Drucker: nicht bekannt , (Steindruck)
2 Farbe: purpur
2a Farbe: ziegelrot

(1868)

Zähnung: ungezähnt
Drucker: nicht bekannt , (Steindruck)
3 Farbe: ziegelrot

Beide Nummern, deren Taxwert jeweils 15 Rp. betrug, stammen von verschiedenen Drucksteinen.
Von der Nummer 3 sind 100-Bögen in der Anordnung 10x10 erhalten geblieben, die sehr wahrscheinlich aus Restbeständen stammen. Auf eine Anfrage von Denis Meystre antwortete der Hotelier 1889, er besäße noch 5000 Stück, die er zu einem Preise von 3 Rp. pro Stück verkaufen würde.

Es lassen sich in diesem Bogen 10 Umdrucktypen feststellen. (Siehe: Marcel Kottelat: Studie über die schweizerische Hotelpost, 1864–1900, Bern 1995, S. 109).

Die Nummer 3 existieren auch Marken in etwas plumperer Ausführung und den Initialen L in der linken und S in der rechten Eckverzierung. Diese Marke ist umstritten, Marcel Kottelat spricht hier von einer Nachahmung.

Kaltbad nach Basel
Kaltbad nach Bern
Kaltbad nach Thal/St Gallen

Hotel[Bearbeiten]

Ein erstes Gasthaus wurde schon 1700 errichtet. 1825 wurde von den Gebrüdern Zimmerman ein neues, größeres Gasthaus aus Stein erbaut.
Josef Franz von Segesser übernahm es 1838 und baute eine neues Hotel, das jedoch 1849 niederbrannte. Nach dem Tod seines Vaters im selben Jahr baute Xaver von Segesser-Faaden das Hotel schnell wieder auf und konnte es schon im Mai 1850 wiedereröffnen.

Referenzen[Bearbeiten]

  • Marcel Kottelat: Studie über die schweizerische Hotelpost, 1864–1900, Bern 1995, S. 95-112